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Michael Bozenicar
» Wann und wie bist dazu gekommen gerade Bilder in 3D zu schaffen? Vor über zwei Jahren habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich all die Bilder, die in meinem Kopf rumschwirren, "auf Papier" bringen könnte. Meine Begabung im Zeichnen-von-Hand lässt stark zu wünschen übrig und deshalb hielt ich Ausschau nach einer Software, die es mir erlaubt, am PC Bilder zu machen. Natürlich kannte ich Produkte wie Photo-Shop, etc. aber das war nicht das, was ich mir vorstellte. Irgendwann stieß ich auf die Webseite digitalblasphemy.com des Künstlers Ryan Bliss. Dort erfuhr ich erstmals etwas über 3D-Programme und ich wusste sofort, dass es das war, was ich suchte. Ryan ist ein wahrer Meister in der Anwendung von 3D-Programmen und vielleicht, vielleicht, werde ich in ein paar Jahren auch soweit sein. » Wieso hast du dir das Thema Fantasy auserkoren? Da ich einen Grossteil meiner Freizeit mit Fantasy-Rollenspielen und dem Lesen von Fantasy-Büchern verbringe, hatte und habe ich zu diesem Thema einfach die meisten Ideen. Auch wollte ich mit meinen Bildern ein konkretes Ziel verfolgen und ich beschloss, in meinen Bildern die Welt Aventurien des Rollenspiels "Das Schwarze Auge" darzustellen. » Wer/was hat dich in deinem Schaffen beeinflusst? Meine grösste Inspirationsquelle ist meine Fantasie und alles rund um das Thema Fantasy. Beim Lesen entsprechender Lektüre oder an Rollenspiel-Abenden entstehen die meisten Ideen zu meinen Bildern. » Welche Programme nutzt du? Am häufigsten arbeite ich mit "Bryce 4.1" von Corel. Diese Software kenne ich am besten und sie bietet sehr, sehr viele Möglichkeiten. Immer noch, auch nach über zwei Jahren, lerne ich immer wieder Neues kennen, entdecke neue Funktionen, die ich bisher noch nicht verwendet habe. Für reine Landschaften verwende ich oft "Vue d'Esprit 3.1" der Firma e-on Software. Vegetation und Himmels-Einstellungen (Wolken, Sonneneinstrahlung, etc.) sehen bei Vue realistischer aus, als mit Bryce. Für Figuren wie Menschen und Tiere verwende ich "Poser 4.0", ebenfalls von Corel. Ich muss jedoch gestehen, dass ich dieses Programm nur rudimentär kenne und die Möglichkeiten nur "stümperhaft" beherrsche. ;-) » Welche Tipps kannst du anderen (werdenden) Künstlern geben, die es mit der 3D-Kunst versuchen wollen? Das erste Problem stellt sich mit der Wahl des Programms. Ich habe gleich mit Bryce angefangen, das zwar recht teuer ist (ca. 250 Euro), aber diesen Schritt habe ich niemals bereut. Wenn sich jemand nicht sicher ist, ob 3D-Design das richtige Hobby ist, dann lohnt sich eine solche Investition nicht. Es gibt natürlich massiv billigere Programme, die einen guten Einstieg bieten, in den Möglichkeiten jedoch beschränkt sind. Um erste Erfahrungen mit 3D-Design zu sammeln, ist das aber sicherlich der richtige Weg. Später kann man sich immer noch eine bessere/teurere Software kaufen. » Du stellst deine Werke auf deinen Internetseiten aus. Was lässt sich noch auf deinen Seiten finden? Mittlerweile hat sich auf meiner Domain www.bozenicar.com etwa 55 MB an Material angesammelt. Die Seite besteht aus zwei Teilen: Unter bo-papers findet man neuerdings die meisten meiner Bilder als Wallpapers in verschiedenen Grössen und einige Infos zum Thema 3D - eine reine Grafikseite also. » Wie hältst du es mit dem Thema "Copyright"? Die Achtung und Wahrung von Copyrights ist mir ein wichtiges Anliegen! Auf meinen eigenen Seiten ist alles an Grafiken und Texten von mir selbst erstellt. Die wenigen Fremdbeiträge sind entsprechend gekennzeichnet und die Urheber darüber informiert und das OK eingeholt worden. Es ist mir ein Graus, dass das WWW zu einem Selbstbedienungsladen verkommen ist, es bzw. immer war. Ich kann zum Teil verstehen, dass wenn jemand seine erste Homepage ins Netz stellt, sich bei anderen bedient und vielleicht aus Unwissenheit/Nicht-Können keine eigenen Elemente auf seiner Seite hat. Ich verstehe allerdings nicht, dass viele Webmaster kein Streben nach Individualität verspüren. Wenn jemand ein Bild malt, eine Skulptur modelliert, dann versucht man doch meistens nicht jemanden zu kopieren, sondern etwas eigenes, neues zu gestalten, das sich von den anderen abhebt. » Und was haben wir von dir in Zukunft noch zu erwarten? Ich werde von Mai bis September 2002 Urlaub machen (und in New York sein) und einen großen Teil der Zeit in das Kreieren von neuen Bildern und ins Kennen lernen von neuen Programmen stecken. Desweiteren werde ich möglicherweise an der Bebilderung einer Multi-Media-CDROM mitwirken, die eine eigene Fantasywelt zum Thema hat. Kleinere Sachen gibt es auch: Bilder für zwei CD-Covers, ein Titelbild für einen Roman, die Mitarbeit an einigen kleinen Computerspielen und das Bebildern eines Regelwerkes für ein Brettspiel. Ein neues Gebiet, in dem ich gar keine Erfahrung habe, möchte ich mir auch noch erschließen: mit 3D-Programmen gemachte Kurzfilme. Es wartet viel Arbeit auf mich und ich packe es an! ;-) » Wir danken Michael für das ausführliche und informative Interview. Michael Bozenicar versteht es, mit seinen 3D-Grafiken zu verzaubern wie kaum ein anderer. Viel Liebe zum Detail und ein hervorragendes Gespür für Stimmungen machen jedes seiner Bilder zu einem Hinschau-Erlebnis. Und das hat sich inzwischen auch schon herumgesprochen, wie auch die Ausstellung bei Epilogue zeigt. |