Name:

Michael Bozenicar

Wohnort:

Zürich, Schweiz

Homepage:

www.bozenicar.com

Galerie:

Michael

Hobbies:
3D-Basteln, Rollenspiele (Pen&Paper), Lesen, gut essen (mmmmh! *g*), Musik (meine Klampfe zupfen) und an meiner Homepage basteln.

 


 


 


 


 


 


 


 

Michael Bozenicar

 

» Wann und wie bist dazu gekommen gerade Bilder in 3D zu schaffen?

Vor über zwei Jahren habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich all die Bilder, die in meinem Kopf rumschwirren, "auf Papier" bringen könnte. Meine Begabung im Zeichnen-von-Hand lässt stark zu wünschen übrig und deshalb hielt ich Ausschau nach einer Software, die es mir erlaubt, am PC Bilder zu machen. Natürlich kannte ich Produkte wie Photo-Shop, etc. aber das war nicht das, was ich mir vorstellte. Irgendwann stieß ich auf die Webseite digitalblasphemy.com des Künstlers Ryan Bliss. Dort erfuhr ich erstmals etwas über 3D-Programme und ich wusste sofort, dass es das war, was ich suchte. Ryan ist ein wahrer Meister in der Anwendung von 3D-Programmen und vielleicht, vielleicht, werde ich in ein paar Jahren auch soweit sein.

» Wieso hast du dir das Thema Fantasy auserkoren?

Da ich einen Grossteil meiner Freizeit mit Fantasy-Rollenspielen und dem Lesen von Fantasy-Büchern verbringe, hatte und habe ich zu diesem Thema einfach die meisten Ideen. Auch wollte ich mit meinen Bildern ein konkretes Ziel verfolgen und ich beschloss, in meinen Bildern die Welt Aventurien des Rollenspiels "Das Schwarze Auge" darzustellen.

» Wer/was hat dich in deinem Schaffen beeinflusst?

Meine grösste Inspirationsquelle ist meine Fantasie und alles rund um das Thema Fantasy. Beim Lesen entsprechender Lektüre oder an Rollenspiel-Abenden entstehen die meisten Ideen zu meinen Bildern.
Vorbilder habe ich eigentlich keine, ausser vielleicht eben Ryan Bliss, den ich wegen seinem nicht versiegenden Ideenreichtum, seinem Können und seiner Virtuosität bewundere und dessen Bilder für mich so etwas wie eine "Messlatte" sind, die ich irgendwann einmal erreichen möchte. Natürlich mag ich auch Bilder von Künstlern wie Royo, Vallejo, Stephanie Law oder Nene Thomas, aber auch von der uns bestens bekannten Drachenlady Sylvia Polster oder von der ebenso begabten Cancy. Nicht nur die bekannten Stars leisten Hervorragendes, auch weniger bekannte Künstler können inspirierend wirken.

» Welche Programme nutzt du?

Am häufigsten arbeite ich mit "Bryce 4.1" von Corel. Diese Software kenne ich am besten und sie bietet sehr, sehr viele Möglichkeiten. Immer noch, auch nach über zwei Jahren, lerne ich immer wieder Neues kennen, entdecke neue Funktionen, die ich bisher noch nicht verwendet habe. Für reine Landschaften verwende ich oft "Vue d'Esprit 3.1" der Firma e-on Software. Vegetation und Himmels-Einstellungen (Wolken, Sonneneinstrahlung, etc.) sehen bei Vue realistischer aus, als mit Bryce. Für Figuren wie Menschen und Tiere verwende ich "Poser 4.0", ebenfalls von Corel. Ich muss jedoch gestehen, dass ich dieses Programm nur rudimentär kenne und die Möglichkeiten nur "stümperhaft" beherrsche. ;-)
Das neueste Progi, dass ich gekauft habe, ist "Worldbuilder 3.0" der Firma Digital Element. Ein echtes Profi-Tool, in dessen Funktionen ich mich erst noch stark vertiefen muss, bevor ich was Brauchbares zeigen kann.
Desweiteren verwende ich viele kleine "Helferlein", wie z.B. "Elefont" (für 3D-Schrift-Objekte) oder "Spiralyzer" (für Spiralen/gebogene Linien). Meine Bilder werden nie nachbearbeitet. Viele 3D-Künstler tun das, zaubern mit Photoshop Effekte, die sie mit dem 3D-Progi nicht machen können. Ich verzichte darauf, ich will alles mit dem jeweiligen Programm machen, sozusagen reines "3D".

» Welche Tipps kannst du anderen (werdenden) Künstlern geben, die es mit der 3D-Kunst versuchen wollen?

Das erste Problem stellt sich mit der Wahl des Programms. Ich habe gleich mit Bryce angefangen, das zwar recht teuer ist (ca. 250 Euro), aber diesen Schritt habe ich niemals bereut. Wenn sich jemand nicht sicher ist, ob 3D-Design das richtige Hobby ist, dann lohnt sich eine solche Investition nicht. Es gibt natürlich massiv billigere Programme, die einen guten Einstieg bieten, in den Möglichkeiten jedoch beschränkt sind. Um erste Erfahrungen mit 3D-Design zu sammeln, ist das aber sicherlich der richtige Weg. Später kann man sich immer noch eine bessere/teurere Software kaufen.
Beim 3D-Basteln ist es wichtig, dass der Benutzer sich den Gegenstand, den er abbilden möchte, sich im Geiste in seine geometrischen Grundformen zerteilt. So fällt es leichter, Schritt für Schritt das Teil zu "bauen". Ein Haus z.B. ist - abstrahiert gesehen - nichts weiter als ein liegender Quader (vier Außenwände) mit einer aufgesetzten Pyramide (das Dach). Durch Modifizierung und dem Hinzufügen von Details (Fenster, Türen, Schornstein, etc.) wird es realistischer. Das ist die Arbeitsweise von 3D-Programmen, auf zwei, drei Sätze reduziert. Bei der Gestaltung von Szenerien muss man auch auf die Farbwahl achten, so sind z.B. Eis und Schnee nicht einfach nur weiß, sondern können Nuancen von Blau bis Grau aufweisen. Einen Tipp noch: Um den Umgang mit einem Programm zu lernen, muss natürlich das Handbuch konsultiert werden, doch am meisten lernt man durch Tutorials, die es im Internet zu Hunderten gibt. Das Experimentieren mit den Programmen und Funktionen bringt den größten Erfolg. Bei mir war es auf jeden Fall so. ;-)

» Du stellst deine Werke auf deinen Internetseiten aus. Was lässt sich noch auf deinen Seiten finden?

Mittlerweile hat sich auf meiner Domain www.bozenicar.com etwa 55 MB an Material angesammelt. Die Seite besteht aus zwei Teilen: Unter bo-papers findet man neuerdings die meisten meiner Bilder als Wallpapers in verschiedenen Grössen und einige Infos zum Thema 3D - eine reine Grafikseite also.
Dann gibt es noch DSAGORIA, meine Rollenspiel-Seite zu DSA. Auch hier dominieren die Bilder, aber es gibt auch andere Rubriken: Rezensionen zu Fantasy-Romanen (vor allem DSA), Regelerweiterungen, neue Zaubersprüche, neue Charaktere und ein paar Geschichten.

» Wie hältst du es mit dem Thema "Copyright"?

Die Achtung und Wahrung von Copyrights ist mir ein wichtiges Anliegen! Auf meinen eigenen Seiten ist alles an Grafiken und Texten von mir selbst erstellt. Die wenigen Fremdbeiträge sind entsprechend gekennzeichnet und die Urheber darüber informiert und das OK eingeholt worden. Es ist mir ein Graus, dass das WWW zu einem Selbstbedienungsladen verkommen ist, es bzw. immer war. Ich kann zum Teil verstehen, dass wenn jemand seine erste Homepage ins Netz stellt, sich bei anderen bedient und vielleicht aus Unwissenheit/Nicht-Können keine eigenen Elemente auf seiner Seite hat. Ich verstehe allerdings nicht, dass viele Webmaster kein Streben nach Individualität verspüren. Wenn jemand ein Bild malt, eine Skulptur modelliert, dann versucht man doch meistens nicht jemanden zu kopieren, sondern etwas eigenes, neues zu gestalten, das sich von den anderen abhebt.
Auf dem Internet ist dieses Verhalten nicht so ausgeprägt. Viele schmücken sich mit fremden Federn, "klauen" was ihnen gefällt und verletzen so die Urheber-Rechte. Das ist mir unverständlich.
Mein eigenes Copyright ist mir wichtig. Doch passiert es ab und zu, dass ich Bilder von mir auf anderen Seiten finde, und das ohne mein OK. Ich weise auf meinen Seiten ausdrücklich auf die Nutzungsrechte hin.
Meistens jedoch werde ich per Mail höflich angefragt (im Schnitt drei bis vier Mal im Monat), ob die Bilder verwendet werden dürfen und dann gebe ich auch meistens meine Erlaubnis. Wirklich schlechte Erfahrungen habe ich persönlich noch nicht gemacht, aber ich weiß von ganz anderen Beispielen. Da wurden komplette Websets inklusive Inhalt geklaut und als eigene ausgegeben. Definitiv wird aber im Internet dem Thema Copyright zu wenig Beachtung geschenkt!

» Und was haben wir von dir in Zukunft noch zu erwarten?

Ich werde von Mai bis September 2002 Urlaub machen (und in New York sein) und einen großen Teil der Zeit in das Kreieren von neuen Bildern und ins Kennen lernen von neuen Programmen stecken. Desweiteren werde ich möglicherweise an der Bebilderung einer Multi-Media-CDROM mitwirken, die eine eigene Fantasywelt zum Thema hat. Kleinere Sachen gibt es auch: Bilder für zwei CD-Covers, ein Titelbild für einen Roman, die Mitarbeit an einigen kleinen Computerspielen und das Bebildern eines Regelwerkes für ein Brettspiel. Ein neues Gebiet, in dem ich gar keine Erfahrung habe, möchte ich mir auch noch erschließen: mit 3D-Programmen gemachte Kurzfilme. Es wartet viel Arbeit auf mich und ich packe es an! ;-)

» Wir danken Michael für das ausführliche und informative Interview.


Michael Bozenicar versteht es, mit seinen 3D-Grafiken zu verzaubern wie kaum ein anderer. Viel Liebe zum Detail und ein hervorragendes Gespür für Stimmungen machen jedes seiner Bilder zu einem Hinschau-Erlebnis. Und das hat sich inzwischen auch schon herumgesprochen, wie auch die Ausstellung bei Epilogue zeigt.
Fantasy vom Feinsten findet der Interessierte auf Michaels Seiten, die in jeder Linksektion vertreten sein sollten.

 

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