Name:

Daniel Wikart

Wohnort:

Wädenswil, Schweiz

Hobbies:
Zeichnen, Fotografieren, Lesen, (Fantasy-)Rollenspiele, mit Freunden rumhängen und fast alles, was draussen in der freien Natur so abgeht. Daniel lebt allein und arbeitet als EDV-Betreuer im Medizinalbereich einer Kleinfirma.

 


 


 


 

Daniel Wikart

 

» Daniel, im Steckbrief in unserem Forum erfahren wir schon das Wesentliche über Dich. Dennoch die Frage: Wird Deine Freizeit vollkommen von der Fantasy, in welcher Form auch immer, ausgefüllt?

Vollkommen natürlich nicht, obwohl es Zeiten gab, da kam es dem ziemlich nahe. Ich umgebe mich sehr gerne mit Freunden, auch wenn diese nicht so in diesen "Stoff" vernarrt sind, und da beschäftigt man sich mit anderen Dingen. Ich kenne sowieso nur sehr wenige Menschen - zumind. persönlich - die ein gewisses Interesse dafür aufbringen, und so ist Fantasy für mich etwas, das einfach verhindert, dass es mir je langweilig wird. Ich kann fast jederzeit und überall lesen oder zeichnen. Und ich werde doch nicht satt :-) Wenn ich in der Freizeit allein bin, widme ich mich aber sehr oft Fantasy, in welcher Form auch immer.

» Deine Ausführungen zum 'Hochgeschwindigkeitszeichnen' sind kaum nachvollziehbar. Ist zu Beginn schon ein 'fertiges' Bild im Kopf vorhanden oder entwickelt sich dieses beim Zeichnen?

Das ist eigentlich ganz unterschiedlich. Das hängt vor allem davon ab, aus welchem Grund ich den Stift in die Hand nehme: Weil ich einfach Lust zu zeichnen habe oder weil ich auf ein bestimmtes Ziel hin arbeite, wie zum Beispiel ein "Fantasy-Arthouse"-taugliches Bild zu malen. Da will man ja auch nicht grad jede billige Skizze raufladen, also ist es mir da wichtiger, dass mir auch das Motiv und die Farben usw. gefallen. Aber um die Wahrheit zu sagen, ich habe noch kein einziges Bild gezeichnet, das nachher so wurde, wie ich es mir vorgestellt habe, selbst wenn ich auf ein Ziel hin arbeite. Ich lege bestimmte Grundregeln fest, wie die Person steht und was sie macht usw., aber wie die Gürtelschnalle oder die Rüstung aussieht, lass ich einfach entstehen.

» Gibt es einen 'inneren Drang' zum Stift zu greifen?

Manchmal und manchmal nicht, das kommt sehr darauf an. Aber irgendwie ein wenig angeboren ist er schon, dieser 'innere Drang' denke ich. Aber seit ein, zwei Jahren wird er stetig stärker, das muss ich zugeben. Ich habe mich zwischen 12 und 23 kaum weiterentwickelt, zeichnerisch, da ich nur wenig draus machte, und wenn, dann immer in etwa dasselbe. Was ich überhaupt nicht konnte, ist länger als ein paar Minuten am gleichen Bild zu zeichnen, als waren alles halbfertige Skizzen, meist ohne Hintergrund geschweige denn Farben. Also hatte ich in der Hinsicht praktisch Null Erfahrung. Aber die letzen zwei Jahre habe ich sehr intensiv gezeichnet und viel gelernt, und es gibt noch viel, viel mehr zu lernen. Doch der Fortschritt, den man nur schon an den Bildern dieses Jahres sehen kann, freut und motiviert ungemein!

» Hast Du Favoriten oder gibt es Vorbilder in den Reihen der etablierten Fantasy-Künstler?

Puh, es gibt sehr viele, bei denen ich denke, ich würde alles dafür geben, SO zeichnen zu können. Das fängt bei Royo, Vallejo und Elmore und geht über viele, viele andere eher unbekannte. Auch wenn ich nur schon hier durch die Galerie stöbere, finde ich wirklich fast in jeder Galerie einzelne oder mehrere Werke, bei denen ich mich tief verbeugen muss, nicht nur aus Respekt, sondern aus ehrlicher Bewunderung, weil ich etwas vor mir sehe, ich ICH nie hinkriegen würde! Es gibt so viele, die Talent haben. Meine Vorbilder sind die, die dies nicht verschwenden, sondern dran arbeiten und sich entwickeln.

» Ist es möglich, daß durch Vorbilder besonders bei 'unfertigen' Jungkünstlern der eigene Stil nicht gefunden wird oder in eine ungünstige Richtung gelenkt wird?

Hmmm...darüber könnte ich jetzt lange nachdenken, ohne auf eine klare Antwort zu kommen. Ich denke, jeder Stil entwickelt sich unter Einflüssen anderer, aber kann es vielleicht auch ein "zuviel" geben? Ich verstehe nicht ganz, was mit "ungünstige Richtung" gemeint ist. Wann ist eineRichtung ungünstig? In erster Linie soll Zeichnen ja Spass machen, und die meisten tun das ja auch deswegen, und dann ist es doch eigentlich bereits zweitrangig, ob sie nun jemandes Stil nachahmen oder ihren eigenen haben. Ich glaube auch, jeder muss irgendwie seinen eigenen Stil haben, zumindest ein bisschen. Es ist schon sehr schwer, einen Stil wirklich zu kopieren - aber schon leicht, sich davon beeinflussen oder inspirieren zu lassen, das ist sicher wahr. Nur eben muss das ja meiner Meinung nach nicht grundsätzlich etwas Schlechtes sein.

» Besteht Kontakt zu anderen Künstlern Deines Genres?

Nur durch die Galerien, die ich habe. Und da habe ich ganz tolle Erfahrungen gemacht. Die Leute sind sehr hilfsbereit und man man lernt sehr viel aus Konversationen mit ihnen, oft auch von Leuten, die selbst keine Künstler sind. Aber meist sind das einfach kurze, positive Aufeinandertreffen, dauerhaften Kontakt zu anderen Fantasy-Künstlern habe ich nicht. Schade, eigentlich :-)

» Wird Deiner Meinung nach so ein Kontakt überhaupt angestrebt oder gewünscht oder ist der Konkurrenzkampf zu groß?

Das ist sicher unterschiedlich. Wie in der vorherigen Frage bereits erwähnt, habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Die Kommentare, meist ja von anderen Mitgliedern, sprechen für sich. Ich kann mich nicht daran erinnern, je unfreundlich behandelt worden zu sein. Auf der andern Seite ist beim einen oder andern sicherlich auch ein gewisser Ehrgeiz mit dabei, das ist auch bei mir so. Aber den brauchts auch, damit man lernfähig bleibt und weiterkommen will. Ein gesunder Ehrgeiz muss nicht heissen, das man es dem anderen nicht gönnt. Nein, ich denke, Künstler unter sich bewundern sich mehr als sie sich beneiden oder gar bekämpfen - wie gesagt, es mag Ausnahmen geben, ich kenne zum Glück keine.

» weiter «

 

« zurück zur Interview-Übersichtsseite