© by Karin

Wolf - Bleistiftzeichnung, Teil 1

Bleistiftskizzen braucht man für so gut wie jedes Bild, gleichgültig welche Technik man zur weiteren Ausführung anwendet. Außerdem ist die Anschaffung des Materials nicht aufwändig. Deshalb zeige ich als Erstes, wie ich Bleistiftzeichnungen anfertige. Dazu verwende ich folgendes ...

Material:
- Papier ;-)
- Radiergummi
- Knetgummi
- Bleistifte mit Härtegrad: 4 H, HB, 2B, 3B, 6B und 8B

Papier:
Ich verwende weißes, relativ glattes Papier. Das ist jedoch nur meine Vorliebe, jeder Zeichner wird seine persönliche Lieblingspapierstruktur haben.
Vollkommen glattes Papier verwendet man für sehr sanfte Zeichnungen, wie z. B. das Gesicht eines Babys.
Rauhes Papier hat eine deutlichere Struktur, die den Strich des Bleistiftes unterbricht. Um eine wirklich tiefschwarze Fläche zu erreichen, muss man bei solchem Papier sehr stark aufdrücken. Es wird häufig für großflächige Zeichnungen verwendet. Oder allgemein, wenn es rustikal wirken soll.
Wie gesagt, wähle ich einen Mittelweg.

Radiergummi:
Den Radiergummi (weiß, weich, Künstlerqualität) an sich verwende ich nur im Stadium der Skizze. Da ich dabei nur äußerst leicht aufdrücke, kann ich großflächig radieren, ohne Schlieren zu hinterlassen. Beim Radiergummi ist immer zu bedenken, dass er nur sparsam eingesetzt werden darf, weil er das Papier verletzt.

Knetgummi:
Das ist ein graues Ding, sieht aus wie Knete und ist ebenso formbar. Er hat den Vorteil, dass man sich scharfkantige Ecken oder dünne Spitzen herausdrücken kann, mit denen winzige Punkte radiert werden können. Mit einem stumpfen Radiergummi erwischt man schnell auch Sachen, die bleiben sollten.
Der weitere Vorteil des Knetgummis ist, dass man beschmutzte, schwarze Stellen einfach einknetet und damit wieder eine saubere Ecke erhält. Sicher kann man einen normalen Radiergummi in der Mitte entzwei schneiden, dann hat auch er spitze, schmale Kanten, mit denen man sehr genau radieren könnte. Allerdings schmutzen diese schnell, weshalb ich eben den Knetgummi vorziehe.
Den Knetgummi verwende ich während des Zeichnens, um evtl. winzige Korrekturen vorzunehmen (im fortgeschrittenen Zeichenstadium soll man nicht mehr viel radieren und kann es meist auch nicht, weil dunkle Flächen nie ganz zu entfernen sind) oder um Lichtpunkte zu setzen (z.B. einen Glanzeffekt auf der Nase).

Bleistifte:
Auf diese werde ich nach und nach anhand der Wolfszeichnung näher eingehen. Deshalb jetzt nur so viel:
- Minen im H-Bereich sind hart, grau. Je höher die Zahl, desto heller und härter.
- Minen im B-Bereich sind weich, schwarz. Je höher die Zahl, desto weicher und dunkler.

4H ist mein härtester Bleistift, mit dem lediglich Grautöne erreicht werden können. Beim Wolf brauche ich ihn nicht. Er wäre ideal für die glatten Wangen eines Babys, auch für Laternen, die an sich hell sind und dennoch Struktur brauchen, oder für die helle Zauberkugel am Stab eines Magiers.

HB: der typische Skizzenbleistift

2B - 3B: deren Verwendung ist fließend. Je höher die Zahl, desto schwärzer der Strich. Eignen sich zur ersten Ausarbeitung der Skizze bis hin zum fertigen Bild. Eigentlich richtige Allrounder.

6B: schwarze Flächen, letzter Feinschliff

8B: Das Schwärzeste, was ich gerade habe. Während ich mit 6B teilweise fest aufdrücken muss, um vollkommene Schwärze zu erzeugen, geht es mit 8B lockerer.

Was ich persönlich praktisch finde ist es, von jeder Stärke mindestens zwei Stifte zu haben. Einen spitze ich jeweils, um ihn für dünne, genaue Linien verwenden zu können. Der andere bleibt stumpf, bekommt niemals einen Spitzer zu sehen, sondern wird mit dem Messer angespitzt, um eine möglichst große Auflagefläche zu erhalten. Ihn brauche ich für große Flächen.

Jetzt aber genug mit dem Material und ab zur Zeichnung.

 

« zurück - weiter »