© by Karin |
Mit den Feinarbeiten stelle ich das Bild fertig. Dies ist also der Schritt, der ewig dauern kann, wenn ich mit einem Bild nicht zufrieden bin, der aber auch recht schön funktionieren kann, wenn die Vorarbeiten einigermaßen stimmen. Da ich, wie bereits erwähnt, gerne Tiere zeichne, machte mir bei diesem Wolf der letzte Schritt Spaß. Der 6B-Stift ist sehr dunkel, beinahe schwarz. Deshalb ist es eine schöne Sache, am Ende mit ihm über das Bild zu gehen. Schatten erzeugen Transparenz, Tiefe und Natürlichkeit. So wurden also wieder die Stellen dunkel, an denen Schatten herrscht: wo der Schwanz dem Boden nahe kommt, wo sich der Wolf zusammen rollt. An allen Fellstellen habe ich dunkle Schatten gesetzt. Entweder, weil man (am Rücken) in die tieferen Fellschichten sieht, oder weil manche Haare eben schwarz sind (Schwanz, Genick, Flanke). Den Schatten hinter dem Ohr habe ich mit dem Stift 8B ausgearbeitet, damit sich das Ohr vom Fell abhebt. Den Schatten vor dem Ohr (der dunkle Fleck) habe ich stellenweise dunkler gemacht, damit er Tiefe erhält. Auch wenn das Fell dort schwarz ist, im Schatten nahe der Haut ist es noch dunkler. >Die Nase ist im oberen Bereich mit 6B gemalt, unten, zum Mund hin, mit 8B, weil sie dort wirklich schwarz sein muss. Generell vermische ich die Anwendung der Stifte 6B und 8B. Meist arbeite ich mit 6B vor, wenn mir etwas immer noch zu hell erscheint, vertiefe ich es noch zusätzlich mit 8B. Das Schwarz des Auges ist mit 8B gemalt. Das Grau der Iris mit 2B. Die Lichtflecken habe ich vorher mit 2B (man könnte natürlich auch HB nehmen) umkreist, um sie nur ja nicht zu vergessen oder zu übersehen. Das Vormalen darf natürlich nicht kräftiger werden, als die Iris hinterher. Vom Auge weg wird das (sehr kurze!) Fell immer heller. Tiefe entsteht dadurch, dass man am Auge mit 6B beginnt und dann mit 2B weiter malt, evtl. im Anschluss auch noch mit HB - kommt immer auf das Motiv an. Jetzt, im Endstadium, habe ich auch nochmal zu HB gegriffen: die Schnauze war noch weiß. Das beige, kurze Fell musste gemalt werden. Auch um die dunkle Nase herum fehlte ein bisschen Grau, um den Übergang weicher zu machen. Ja, dann war ich fertig, setzte meine Unterschrift darunter, legte die Zeichnung weg, guckte sie später nochmal an und fand, dass der Kopf des Wolfes so allein, verlassen und ungünstig da liegt. Einfach ganz und gar unkuschelig. Deshalb habe ich noch schnell eine Pfote zu seinem Kinn gemalt. So liegen Wölfe nun eben mal, nur auf dem Foto war die Pfote beinahe vollständig hinter Schnee verborgen und ich dachte, dass ich sie mir sparen könnte. ;-) Natürlich muss nicht jeder Wolf so dunkel werden. Aus dem selben Buch, aus dem der eben gezeichnete Wolf stammt, habe ich vor Wochen einen Wolfskopf abgezeichnet - nach dem vollkommen gleichen Prinzip. Leider kann ich es jetzt nicht mehr Schritt für Schritt aufzeigen. Jedenfalls hatte dieser viel helleres Fell: |