© by Karin |
Der Schritt sieht jetzt gewaltiger aus, als er ist. Im Grunde genommen hatte ich einfach nur die Arbeit mit der hellen HB-Mine abgeschlossen und zur 2B-Mine gegriffen. All dies, was man jetzt hier als neu hinzugekommen sieht, ist also mit Bleistift 2B entstanden. Weil dieser dunkler und kräftiger ist, sieht es nach viel aus, für mich persönlich ist es jedoch einfacher, als das grundsätzliche Anlegen des Bildes in den zwei vorherigen Arbeitsschritten. Für das Fell habe ich einen stumpfen Stift verwendet, schräg (beinahe liegend) über das Papier geführt. So entstanden durchweg weiche Linien. Wichtig ist es jetzt, nicht alles zuzumalen. Mit Bleistift zu zeichnen ist Negativmalerei. Das bedeutet, dass alles, was weiß bleiben soll, nicht angemalt werden darf. Bei einem Ölbild könnte man alles zupinseln und hinterher mit weißer Farbe wieder aufhellen. Mit Bleistift geht dies nicht. Ich habe also weiße Stellen gelassen, dort wo das Fell des Wolfes weiß ist. Auch habe ich vom ursprünglichen HB-Grau einiges übrig gelassen, die dunklen (neuen) Strukturen häufig daneben gemalt. Das geht eigentlich nicht so genau, einfach mal drauf los malen. Lieber erstmal etwas weniger, denn später nacharbeiten ist immer möglich. Jetzt sieht man viel deutlicher, dass der Wolf am Schwanz längeres Fell hat als am Rücken. Der Teil des Schwanzes, der am Boden liegt, befindet sich im Schatten und muss dunkler sein. Da habe ich getrost alles Weiß übermalt. Hier sieht man auch die leicht raue Papierstruktur: Da ich nicht zu fest aufgedrückt habe, bleiben die tieferliegenden Stellen des Papieres weiß. Durch festes Aufdrücken könnte ich dies verhindern, wollte es aber nicht, weil es so lebhafter wirkt (und im Zweifelsfall könnte ich es immer noch machen, die Endstruktur folgt ja noch). Die Stelle des Körpers, wo er sich zusammenrollt, liegt auch im Schatten, ist also auch dunkler. Am meisten Schwierigkeiten haben mir die Haare im Nacken gemacht. Auf dem Foto sind sie weiß, der Hintergrund hell, hier verhält es sich anders, also habe ich das Fell dort nachgedunkelt, um einen Kontrast zum weißen Hintergrund herzustellen. Der Strich der Nase wurde mit einem gespitzten Stift 2B gezogen. Die Nase an sich aber mit dem stumpfen ausgeführt, damit sie weicher wirkt. Sie ist allerdings noch nicht fertig. Die erste Augenkontur habe ich auch mit dem gespitzen Stift gezogen. Die leichte Schattierung um das Auge jedoch wiederum mit dem Stumpfen gemalt. Für das Schwarze beim Ohr brauchte ich auch den stumpfen Stift. Es soll ja als Fläche dargestellt sein, mit dem spitzen Stift würde man Striche sehen, mit dem Stumpfen eben nicht. Als nächster und letzter Schritt kommen nun die Feinarbeiten... |